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Medizinethische Materialien
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| Heft 20: Sass, Hans-Martin: Hirntod und Hirnleben. Ein Beitrag zur Embryonenforschung und zur Kritik an der Praxis des Schwangerschaftsabbruches.April 1989 | | Hans-Martin Sass analysiert die neurologischen Kriterien des Hirntodes, die zu einer ethischen Bewertung biomedizinischer Fakten am Ende des Lebens geführt haben und die nach ihrem Eintritt die Beendigung intensivmedizinischer Behandlung und die Organspende ethisch akzeptierbar machen. Im Gegensatz zu den akzeptierten Kriterien des Hirntodes gibt es bisher kein generell akzeptierbares Kriterium für den Schutz des beginnenden personalen Lebens; das beweist der andauernde Streit um die Zulässigkeit des Schwangerschaftsabbruchs bis zum Ende des dritten Monats. Sass schlägt als generell akzeptierbares Kriterium die ethische Bewertung neurologischer Kriterien der Hirnentwicklung vor, die zu einer ethischen Definition von Hirnleben nach dem 57. Tage der Empfängnis führen; zu diesem Zeitpunkt lassen sich erste stationäre postmitotische Neuronen in der sich entwickelnden Hirnrinde nachweisen, die später durch Synapsenbildung funktionales Hirnleben ermöglichen. Hirnleben und Hirntod sind als äußerer Rahmen für volle ethische Anerkennung und vollen rechtlichen Schutz angesichts der religiösen und humanistischen Traditionen des Abendlandes akzeptierbar.
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