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Medizinethische Materialien 


 

Heft 134: Quante, Michael: Präimplantationsdiagnostik, Stammzellforschung und Menschenwürde. März 2002

 
Das Prinzip der Menschenwürde lässt sich in einer sich selbst als pluralistisch verstehenden Ethik sinnvoll und mit problemaufschließender Kraft verwenden. Dies ist möglich auf der Grundlage der Unterscheidung zwischen der extensionalen Strategie, innerhalb derer bestimmte Arten von Entitäten (z.B. menschliche Embryonen oder embryonale Stammzellen) aus dem Bereich des Prinzips der Menschenwürde ausgeschlossen werden, und der intensionalen Strategie, innerhalb derer die Kompatibilität bestimmter Handlungsformen mit dem Menschenwürdestatus der so behandelten Entitäten aufgezeigt wird. Am Beispiel der Präimplantationsdiagnostik und der Forschung mit menschlichen embryonalen Stammzellen wird gezeigt, dass vor allem unter Verwendung der intensionalen Strategie das Prinzip der Menschenwürde eine zentrale Begründungsressource für die biomedizinische Ethik sein kann. Es gibt daher keinen Grund, das Prinzip der Menschenwürde aus dem Bereich der biomedizinischen Ethik zu verbannen.

 


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